Die zwei Säulen der Immunabwehr
In unserem Körper gibt es zwei Abwehrsysteme: das angeborene (unspezifische) und das erworbene (spezifische) Immunsystem. Beide arbeiten eng zusammen, übernehmen aber unterschiedliche Aufgaben.
Die angeborene Abwehr schützt uns von Geburt an vor unerwünschten Eindringlingen – daher der Name. Sie verändert sich im Laufe des Lebens kaum, denn sie ist genetisch festgelegt und bildet eine Art breit angelegtes Schutzschild unseres Körpers gegen alltägliche Krankheitserreger.
Sobald wir uns in den Finger schneiden und ein wenig Schmutz in die Wunde gelangt, reagiert das angeborene Immunsystem sofort und schickt verschiedene Zellen und Botenstoffe an die verletzte Stelle im Körper, um die Fremdstoffe zu bekämpfen. Es funktioniert völlig automatisch, ohne dass wir es beeinflussen können.
Das Abwehrsystem passt sich regelmäßig an
Die erworbene Immunabwehr passt sich ein Leben lang an und lernt eigentlich ständig. Sie ist für die Viren und Bakterien zuständig, die nicht vom angeborenen System ausgeschaltet werden können.
Daher reagiert sie auch langsamer, denn der Körper muss bei unbekannten Eindringlingen erst passende Antikörper bilden. Diese bleiben dafür für immer im Organismus, sodass wir einige Krankheiten wie Windpocken in der Regel nur einmal bekommen.
Außerdem können wir das erworbene Immunsystem unterstützen, indem wir uns gegen besonders schwere Erkrankungen impfen lassen, wie Masern, Hepatitis und Influenza.
Unser Immunsystem funktioniert aber nur so gut, weil das angeborene und das erworbene eng zusammenarbeiten.
Die Barrieren des Immunsystems
In unserem Körper existieren außerdem drei Barrieren, in denen die verschiedenen mechanischen und chemischen Abwehrfunktionen sitzen und ihre tägliche Arbeit leisten.
Zur allgemeinen Abwehr gehört unter anderem die Haut. Sie bildet eine äußere Schutzhülle, die verhindert, dass Fremdkörper überhaupt in unseren Organismus gelangen. Aber auch die Magensäure, die Darmflora und die kleinen Flimmerhärchen in der Lunge erschweren Krankheitserregern das Eindringen in den Körper.
Haben sie es doch geschafft, in die Blutbahn zu kommen, werden verschiedene Zellen aktiviert, die die Viren und Bakterien bekämpfen, indem sie sie zum Beispiel auffressen. Dieses System heißt zelluläre Abwehr.
Als drittes gibt es die sogenannte humorale Immunantwort. Humor bedeutet so viel wie Flüssigkeit. Dazu gehören u. a. bestimmte Proteine, die Antikörper, die sich an die Antigene der Eindringlinge haften und sie so unschädlich machen.
Bildquelle logo3in1/stock.adobe.com